Sunday, January 3, 2010

ZELLSTRUKTUREN




Pathologie

Als Pathologie (aus griechisch πάθος, páthos „Leiden(schaft), Sucht, Pathos“ und logos „Wort, Vernunft, Sinn“) wird in der Medizin die Erforschung und Lehre von der Herkunft (Ätiologie), der Entstehungsweise (Pathogenese), der Verlaufsform und der Auswirkungen von krankhaften bzw. abnormen Einzelphänomenen (Symptomen) oder Symptomverbänden (Syndromen) sowie von Missbildungen aller Art verstanden, einschließlich dabei feststellbarer (Körper)vorgänge (Pathomechanismus, Pathophysiologie). Eine kürzere Definition erklärt die Pathologie als „Lehre von den abnormen und krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper („pathologische Anatomie“) und deren Ursachen“. Pathologisch bedeutet im medizinischen Fachjargon so viel wie „krankhaft“, aber auch „krankheitsbezogen“. Pathologie wird damit als die Fachrichtung der Leidensforschung, des Krankheitsverlaufes verstanden.

Die Pathologie als medizinisch-diagnostische Fachrichtung (Facharztausbildung) wird traditionell und aus methodischen Gründen in Form einer Pathobiologie betrieben. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit den morphologisch[1] fassbaren krankhaften Veränderungen des Körpers. Als solche besteht sie in einer naturwissenschaftlichen und auf den Körper bezogenen Krankheitsforschung und Krankheitslehre. Die pathologische Routine- und Sektionsdiagnostik beruht in erster Linie auf der Beurteilung der makroskopischen (pathologische Anatomie) und lichtmikroskopischen Aspekte (Histopathologie, Zytologie) von Geweben, sowie im Zuge des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zunehmend unter Einbeziehung biochemischer und molekularbiologischer Methoden (Bsp.: Nachweis veränderter Enzymaktivitäten oder veränderter Proteinexpression mit zum Beispiel Immunfluoreszenz oder Immunhistochemie). In der Forschung spielt zusätzlich die Elektronenmikroskopie (ultrastrukturelle Pathologie) eine Rolle.

Naturgemäß entziehen sich dem Pathologen Vorgänge und Prozesse, die nur am Lebenden beobachtet oder gemessen werden können (Organfunktion, subjektive Beschwerden des Patienten, funktionelle Beschwerden ohne fassbares organisches Korrelat). Danach richten sich auch die Fragestellungen des klinisch tätigen Arztes an den Pathologen.

Gemäß der einleitenden Definition und im weiteren Sinne wird der Begriff Pathologie bzw. die Vorsilbe „Patho-“ in der gesamten Medizin für krankhafte oder abnorme Befunde und Vorgänge genutzt, beispielsweise spricht man von einem „pathologischen EKG“ oder von der Psychopathologie als der Lehre von den krankhaften seelischen Veränderungen.